Landespräventionsrat Niedersachsen
CTC - communities that care

Mobil? Aber sicher!
Suchtprävention und Verkehrssicherheit - bundesweites Peer-Projekt an Fahrschulen: ein Partnerprojekt von "Peer-Drive Clean"
Effektivität theoretisch gut begründet

Programminformationen

Ziel

Vermeidung von "Rauschfahrten" durch junge Erwachsene mit Fahrerlaubnis:

  • Erhöhung der Verkehrssicherheit
  • Vermeidung von Gesetzesübertretungen bzw. Straffälligkeit durch Alkohol oder Substanzmittelkonsum während der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr
  • bewussteres Konsumverhalten bzgl. Alkohol und Drogen
  • in begründeten Fällen Weitervermittlung in die Suchtberatung
Zielgruppe

Jugendliche und junge Erwachsene mit Fahrerlaubnis

Verhalten/Verhältnis
Methode

Peer-Educators führen eine 60- bis 90-minütige freiwillige zusätzliche interaktive Einheit zum Thema "Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" im Rahmen der Theorieausbildung an Fahrschulen durch. Dabei kommen verschiedene Methoden und Medien zum Einsatz, wie bspw. audiovisuelle Medien oder interaktive Spiele. Inhaltlich umfasst diese Einheit folgende Punkte:

  • Problemdarstellung und Wissensvermittlung
    (Unfallzahlen, gesetzliche Bestimmungen, Promillegrenzen, Zeitungsartikel, Stoffkunde)
  • Erfahrungsaustausch
    (Was haben die Fahrschülerinnen und -schüler oder Peers schon alles erlebt?)
  • Herausarbeiten von Konfliktsituationen
    (Wo und wann treffen Alkohol-/Drogenkonsum mit Autofahren zusammen?)
  • Vorbereitung auf diese Situationen „in neuer Rolle“
    (Was verändert sich mit dem Führerschein?)
  • Finden von Strategien und Möglichkeiten zur Vermeidung von Rauschfahrten

Ausbildung der Peer-Educators:
Junge Erwachsene, die selbst erst seit kurzer Zeit eine Fahrerlaubnis besitzen und zur Gruppe der Fahranfängerinnen und -anfänger gehören, werden in einer mehrtägigen Schulung fortgebildet. Diese beinhaltet unter anderem die Themenkomplexe "Stoffkunde - Wirkung und Nachweisbarkeit von legalen und illegalen Substanzen", "Ablauf einer Verkehrskontrolle" oder "Durchführung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung". Außerdem werden Methoden der Gesprächsführung vermittelt. Darüber hinaus spielt die Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen und dem eigenen Verhalten eine zentrale Rolle. "Neue" Peer-Educators hospitieren anfangs bei erfahrenen Peer-Educators. Auf Grundlage der Schulungen finden regelmäßige Weiterbildungen statt, die sowohl der Vermittlung neuer Erkenntnisse, als auch dem Erfahrungsaustausch dienen.

sonstige Zielgruppenspezifikationen
Jugendliche und junge Erwachsene mit Fahrerlaubnis
Material / Instrumente
  • Schulungen und regelmäßige Weiterbildungen für Peer-Educators
  • verschiedene Medien und Materialien für die Durchführung der Peer-Einheit in der Fahrschule
Programmbeschreibung

http://mobilabersicher.de/

See, C. (2014). Peer-Ansätze zur Prävention von Rauschmitelkonsum im Straßenverkehr bei jungen Fahrerinnen und Fahrern. In: Klimmt, C., Maurer, M., Holte, H., Baumann, E. (Hrsg.). Verkehrssicherheitkommunikation: Beiträge der empirischen Forschung zur strategischen Unfallprävention. Wiesbaden: Springer VS, S. 309-329.

Ansprechpartner

SUCHT.HAMBURG
Christiane Lieb
Tel.: 040-284991818
E-Mail: lieb@sucht-hamburg.de

Evaluation

Sucht.Hamburg gGmbH. (2017). Mobil? Aber sicher! Suchtprävention und Verkehrssicherheit - Peer Education an Fahrschulen. Kurzbericht. Hamburg: Sucht.Hamburg gGmbH.
(unveröffentlicht, liegt dem LPR vor + weitere Präsentationen von internen Evaluationen) 

 
Das Programm wurde am 26.11.2018 in die Datenbank eingestellt
und zuletzt am 22.01.2024 geändert.

Konzept, Umsetzung und Evaluation

Konzeptqualität

Kriterien sind erfüllt.

Evaluationsmethode und Ergebnisse

Sucht.Hamburg gGmbH 2017:

Fortlaufende schriftliche Befragung der teilnehmenden Fahrschülerinnen und -schüler im Rahmen der internen Evaluation zur Umsetzung der Peer-Einsätze unter anderem zur Einschätzung des Einflusses der Veranstaltung auf das eigene zukünftige Fahrverhalten, sowie der Bewertung verschiedener Aspekte der Veranstaltung. In die Auswertung flossen Angaben von n = 311 Teilnehmden ein. Ca. 17% der männlichen und 10% der weiblichen Teilnehmenden gaben an, dass sie von einem sehr starken oder eher starken Einfluss der Veranstaltung auf ihr eigenes zukünftiges Verhalten ausgehen. Im Rahmen der Beurteilung der Veranstaltung von 1 = sehr gut bis 6 = sehr schlecht wurden die Punkte 'Eignung des Settings Fahrschule', 'Benotung der Kursleitung' sowie 'Qualität der Informationen' im Durchschnitt als gut bis sehr gut bewertet; die Punkte 'Anregung zur Selbstkritik', 'Neuigkeitswert der Informationen' sowie die 'Anregung mit Freunden zu sprechen' wurden im Durchschnitt mit einer 3 bewertet und der Punkt 'Anregung zur weiteren Beschäftigung' im Durchschnitt mit einer 4.

Evaluationsergebnisse
positiv
Evaluationsniveau und Beweiskraft
0 Sterne, keine Beweiskraft

Kosten und Aufwand
mit (€) gekennzeichnete Posten erfordern finanzielle Leistungen an Externe

60- bis 90-minütige zusätzliche Einheit in der Theorieausbildung an Fahrschulen
Aus- und Weiterbildung der Peer-Educators

erforderliche Kooperationspartner
  • Fahrschulen oder Verbände der Fahrschulen
  • Peer-Trainerinnen und Trainer
Zeit bis zu erwartbaren Auswirkungen auf Risiko- bzw. Schutzfaktoren

Erfahrungen mit dem Programm

Programm probiert in

Peer Drive Clean Projekte wurden/werden durchgeführt in:

weitere europäischen Staaten:

  • Belgien
  • Estland
  • Italien
  • Niederlande
  • Österreich
  • Portugal
  • Rumänien
  • Slowenien
  • Spanien
  • Italien

Suchzugänge

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