Kinder in der altersgerechten Entwicklung unterstützen, die Kinder in ihrer Spielentwicklung stimulieren und im Umgang mit verschiedenen Materialien erfahren machen. Kinder in ihrer sprachlichen und kognitiven Entwicklung anregen und Lernerfahrungen im Bereich der Motorik, Sensomotorik und Wahrnehmung vermitteln und in der altersgerechten Entwicklung durch Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten unterstützen, Autonomie und Selbstbestimmung fördern.
Qualität und Frequenz von Eltern-Kinder-Interaktionen verbessern, entwicklungsförderliche Interaktionsmuster initiieren, einüben und stabilisieren, das Familiensystem entlasten, Familienressourcen identifizieren, mobilisieren und erweitern, die Integration in das soziale Umfeld optimieren.
Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung durch Steigerung der Erziehungskompetenzen und Sensibilisierung der Eltern für altersspezifische Bedürfnisse der Kinder. Den Eltern neue Möglichkeiten aufzeigen, die Entwicklung ihrer Kinder zu fördern. Die Eltern sollen ihr Selbstwertgefühl verbessern, ihre personale Kontrolle optimieren und mehr Lebenszufriedenheit gewinnen.
„Empowerment“: Vorhandene Kompetenzen und Ressourcen der Familien nutzen und erweitern, die Eigenverantwortung stärken; Aufbau eines sozialen Netzwerkes für die teilnehmenden Familien, Wissen über Entwicklung und Erziehung vermitteln; Aufhebung der sozialen Isolation durch neue Kontakte und Erfahrungsaustausch sowie Anregung zur gegenseitigen Unterstützung; Weitergabe von Informationen bezogen auf den Entwicklungsstand der Kinder.
Kleinkinder ab 18 Monaten und deren Eltern in bildungsfernen und sozial benachteiligten deutschen Familien und in Familien mit Migrationshintergrund, die andere Angebote der Familienbildung und Erziehungshilfe nicht in Anspruch nehmen und für die es in der aktuellen Lebenssituation schwierig ist, auf die Bedürfnisse ihrer Kinder angemessen einzugehen. Mögliche Gründe dafür können strukturelle soziale Benachteiligung wie Armut, Arbeitslosigkeit oder ungünstige Wohnverhältnisse sein, aber auch Konflikte, Trennung / Scheidung, Alleinerziehen oder Überforderung, chronische Erkrankungen und andere psychosoziale Probleme.
Das Programm dauert 18 Monate und findet im Wesentlichen zu Hause statt. Es werden geschulte Laienhelferinnen eingesetzt, die die ZuGeh-Struktur des Programms umsetzen. Diese stammen aus dem Umfeld der Zielgruppe und werden durch sozialpädagogische Fachkräfte geschult, angeleitet und unterstützt. Durch die Hausbesuche wird eine Alltagsnähe hergestellt, so dass Veränderungen von Verhaltensmustern im Kontext des Familienalltags stattfinden können. Dadurch werden Transferverluste vermieden und entwicklungsförderliche Interaktionen zwischen Eltern und Kindern gefördert.
Interaktion stellt das zentrale Element der Methode dar. Gemeinsames, spielerisches Lernen von Mutter bzw. Vater und Kind steht im Vordergrund. Außerdem gehört die Erhöhung des Anregungsgehaltes in der häuslichen Umgebung und die Bereitstellung pädagogisch wertvoller Materialien zur Methode, um die Entwicklung der Kinder im kognitiven, motorischen, sozialen und emotionalen Bereich zu fördern. Die Hausbesucherinnen haben eine Vorbild-Funktion für ein Modellernen in Alltagssituationen. Positive Reaktionen des Kindes auf das Verhalten der Hausbesucherin wirken als stellvertretende Belohnungen und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern dieses Verhalten in ihr eigenes Repertoire übernehmen.
Im ersten Programmjahr geht es um Lernen am Modell: Das Kind spielt mit der Hausbesucherin, die Eltern schauen zu und können fragen. Der Schwerpunkt der Arbeit der Hausbesucherin liegt neben dem Aufbau einer Vertrauensbasis auf der Initiierung des gewünschten Verhaltens. in dieser Phase finden die Hausbesuche wöchentlich statt.
Im zweiten Programmjahr steht die Verstärkung im Zentrum: Das Kind und die Mutter bzw. der Vater spielen miteinander und die Hausbesucherin schaut zu, gibt bei Bedarf Hinweise und Unterstützung, beantwortet Fragen, verstärkt erwünschtes Verhalten. Das bereits erworbene Verhaltensrepertoire wird ausdifferenziert und gefestigt, die Eigenverantwortung der Mütter bzw. Väter für die Förderung ihrer Kinder wird stärker in den Vordergrund gerückt. In dieser Phase finden die Hausbesuche 14-tägig statt.
Zwischen beiden Programmphasen sind fließende Übergänge möglich.
Darüber hinaus sieht e:du (Opstapje) ab der 10. Programmwoche ein von der professionellen Koordinatorin geleitetes Gruppentreffen (mit Kinderbetreuung) vor. Diese Gruppentreffen sollen Wissen über Entwicklung und Erziehung von Kleinkindern vermitteln, den Aufbau eines sozialen Netzwerkes der teilnehmenden Familien unterstützen und die Motivation der TeilnehmerInnen aufrechterhalten. Es sollen Ressourcen aktiviert und erweitert werden und die soziale Isolation durch neue Kontakte und der Erfahrungsaustausch bzw. die Anregung zur gegenseitigen Unterstützung aufgehoben werden. Die Gruppentreffen bieten die Möglichkeit, Diskussionen über Schwerpunktthemen in Erziehung und Familienalltag zu führen sowie die einzelnen Programmaktivitäten zu üben und zu vertiefen. Opstapje offeriert den Eltern auch das Kennenlernen weiterer Angebote für Familien und Kinder im Stadtviertel. Die Gruppentreffen haben einen informellen Teil (gemeinsames Frühstück, Austausch über Alltagsprobleme und Alltagserlebnisse) und einen formellen Teil (Demonstration einer neuen Spielaktivität und/oder Information und Diskussion über ein für die kindliche Entwicklung relevantes, von den Teilnehmer und Teilnehmerinnen oder der Koordinatorin vorgeschlagenes Thema). Die Gruppentreffen werden alle zwei Wochen in zentralen Räumen im Stadtteil durchgeführt.
Die Hausbesucherin bringt entwicklungspsychologisch wertvolle Spielmaterialien mit, darunter programmeigene Bilderbücher, oder nutzt vorhandene Materialien aus dem Haushalt. Alle Spielmaterialien verbleiben in der Familie.
Eine Arbeitsmappe „Instruktionen“ für die Hausbesucherin mit Beschreibung der einzelnen Aktivitäten und Anforderungen. Die Eltern erhalten neben den Spielmaterialien und Bilderbüchern eine Werkmappe mit Arbeitsblättern zu den einzelnen Spielaktivitäten.
Zwei Arbeitsmappen für die Koordinatorin: „Anleitung für Koordinatorinnen“ mit Informationen zur Werbung der Familien, zur Aufgabenverteilung im Projekt, zur Methodik, zu den Materialien und zu spezifischen Themen, dazu das „Handbuch zur Schulung der Hausbesucherinnen“.
Webseite Impuls Familienbildung
weiteres Material:
Aue, Michael; Thrum, Kathrin: Schritt für Schritt - Opstapje. Video zum präventiven Frühförderprogramm für zweijährige Kinder sozial benachteiligter Familien. Nürnberg; München: Medienwerkstatt Franken; DJI 2003.
Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.): Sann, Alexandra; Thrum, Kathrin: Guter Start mit Opstapje. Frühförderung für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. In: DJI Bulletin, 2002, Heft 60/61, S. 3-5.
Opstapje - Schritt für Schritt (Hrsg.): Manstetten, Astrid; Sann, Alexandra; Thrum, Kathrin: Opstapje - Schritt für Schritt. Vorstellung des Modellprogramms und der wissenschaftlichen Begleitung. Informationsbroschüre. München: 2004.
Sann, Alexandra/Thrum, Kathrin (2005):
Opstapje - Schritt für Schritt. Abschlussbericht des Modellprojekts.
München Deutsches Jugendinstitut
Angaben zur Methode, zum Ansprechpartner, zu Aufwand und erforderlichen Kooperationspartnern sowie Erfahrungen mit dem Programm aktualisiert am 22.06.2011
Neu bewertet und auf Stufe 3 gehoben am 3. 11. 2011
Kriterien sind erfüllt
Quasi-experimentelles Untersuchungsdesign mit Prä-Post-Messungen und 9 Monaten Follow-up mit Vergleichsgruppe. Zur Interventionsgruppe gehörten 72 Familien (weitere 12 brachen ab) und zur Vergleichsgruppe 20 Familien, die untervergleichbaren Lebensbedingungen Kinder erziehen. Kinder, die am Opstapje-Programm teilnahmen, haben deutlichere Fortschritte in der Entwicklung gemacht als Kinder in der Vergleichsgruppe. Darüber hinaus hat sich ein Abbau von psychischen Belastungen der Eltern ergeben.
Schulungsgebühren (€), Lizenz-Beiträge (€), Sachkosten, z.B. e:du(Opstapje)-Material (€), Personalkosten (€)
vor Ort anerkannter Träger der Jugendhilfe oder ein Wohlfahrtsverband.
Keine Antwort des Programmanbieters auf eine Umfrage des Landespräventionsrates Niedersachsen.